Umfrage: Twitter-Nutzer fordern Rücktritt

Immer wieder wird Lauterbach „Corona-Panikmache“ und schlechte Kommunikation vorgeworfen. In einem seiner Tweets geht er beispielweise auf das Thema Long-Covid ein:

„Niemand will das gerne hören. Aber viele 20-50 Jährige werden im Herbst, bei steigenden Corona Fallzahlen, eine Entzündung ihres Gehirngewebes als Folge #LongCovid erleben. Wir müssen endlich Therapien entwickeln.“, twittert er hier. Dabei zitiert er einen Artikel des US-amerikanischen Arztes Wes Ely in der Washington Post. Ely fasst hier die Studienlage zum Thema "Long-Covid und die Auswirkungen auf das Nervensystem" zusammen.

Was Lauterbach unterschlägt: Im zitierten Artikel wird davon ausgegangen, dass sich eventuelle Schäden am Gehirn auch wieder zurückbilden. Außerdem, so Ely, seien noch weitere Untersuchungen nötig um die Daten zu sichern. Diese wichtige Fakten zur Einordnung nennt Lauterbach nicht.

Kritik kommt unter anderem vom FDP-Chef Bayerns, Martin Hagen. Gegenüber der BILD sagt Hagen: "Gerade wenn es um medizinische Fragen geht, sollte ein Gesundheitsminister seine Äußerungen sorgfältig prüfen"

Erst Anfang August hatte der Minister mit mehreren Tweets zu den für den Herbst beschlossenen Corona-Maßnahmen für Unmut gesorgt. Dabei hat sich der Gesundheitsexperte auch mit seinem Regierungskollegen Marco Buschmann (Justizminister, FDP) angelegt. Vorausgegangen war eine Meinungsverschiedenheit der beiden Minister auf der Bundespressekonferenz. Lauterbach sagte hier, dass es denkbar sei, dass eine neue Variante des Corona-Virus auftauche die besonders Kinder befallen könnte und einen besonders schweren Verlauf habe. Im gleichen Atemzug sagt der Gesundheitsexperte: "Davon ist aber jetzt nicht auszugehen". Gefragt wurde Lauterbach danach nicht. Buschmann warf seinem Regierungskollegen daraufhin Panikmache vor.

Viele Twitter-Nutzer machen ihrem Unmut mittlerweile mit dem Hashtag #LauterbachRuecktrittSofort Luft. Es ist nicht der erste trendende Hashtag der den Rücktritt des Ministers fordert.

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