Der Sommer 2023 war der Wärmste seit 2.000 Jahren

Die Studie wurde zum Teil durch einen ERC Advanced Grant, einen Förderpreis der Europäischen Union, für Jan Esper finanziell unterstützt

15.05.2024 | 08:22 Uhr

Der Sommer im letzten Jahr war in weiten Teilen der Nordhalbkugel der wärmste Sommer seit mehr als 2.000 Jahren. Das haben Geographen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der University of Cambridge jetzt entdeckt. In dem gemessenen Bereich liegen Europa, große Teile Nordamerikas und Asiens. Für den umfassenden Vergleich machen zu können, haben die Forscher ein internationales Archiv von Klimadaten genutzt, die mit Hilfe von Baumringen rekonstruiert worden waren und bis ins Jahr 1 zurückreichen. Dadurch konnte festgestellt werden, dass der Sommer 2023 der heißeste war. Er war um 2,2 Grad wärmer als der durchschnittliche Sommer seit dem Jahr 1, so Prof. Dr. Jan Esper von der JGU. Es verdeutliche, wie dramatisch sich die Erde erwärme und wie wichtig es sei, dass die Traumhausgasemissionen unverzüglich gesenkt würden, so Esper weiter. Bei der Arbeit mit den Baumringdaten sind die Forscher noch zu einem weiteren Ergebnis gekommen. Demnach zeigen die Berechnungen, dass die Durchschnitttemperatur in der Zeit von 1850 bis 1900 um 0,24 Grad niedriger war, als bisher gedacht. Das bedeute, dass die Erwärmung größer ist, als bisher gedacht und die formulierten Klimaziele neu kalkuliert werden müssen, so Esper. Die komplette Studie wurde in Nature veröffentlicht.

Quelle: ADAC