Zeigen, wer der Boss ist

OB-Wahlkampf-Interview mit Martin Ehrhardt

30.09.2019 | 12:19 Uhr

Allen Mainzerinnen und Mainzern in seiner achtjährigen Amtszeit die Hand schütteln. Das ist ein Ziel von Martin Ehrhardt, der sich für Satirepartei DIE PARTEI um den Posten des Mainzer Oberbürgermeisters bewirbt. Sicher, dass er die Wahl für sich entscheiden kann, zeigt sich der 29-jährige schon mal im Interview mit Antenne Mainz. Aktuell absolviert er sein Referendariat an einer Mainzer Schule. Nach seiner Wahl zum Mainzer Oberbürgermeister will er, genau wie seiner Klasse, dem Stadtrat beibringen wer der Boss ist. Die letzten Jahre unter Amtsinhaber und Mitbewerber Michael Ebling bewertet er kritisch. So habe Ebling keine Impulse gesetzt. Das will Ehrhardt ändern. Falls er Oberbürgermeister werde, reiche das Parteigeplänkel der anderen Parteien nicht mehr aus. Alle Parteien in Mainz werden sich positionieren müssen, so der 29-jährige.

Monopoly nur auf dem Spielbrett

Beim Thema Wohnraum übt Ehrhardt scharfe Kritik an der Stadtspitze. So sei in den letzten Jahren mit dem Mainzer Wohnraum Monopoly gespielt worden. Das will der 29-jährige aufs Spielbrett beschränken. Viel Handlungsspielraum um den Wohnungsmarkt in Mainz um den Wohnungsmarkt wieder in den Griff zu bekommen, sieht der Satiriker für den zukünftigen OB aber nicht. Vielmehr müsse das Stadtoberhaupt der Landes- und Bundesregierung auf die Füße treten um für Veränderung zu sorgen. Das traut er keinem der Kandidaten zu. Außer ihm selbst natürlich.

Einfach zu Fuß gehen

Auch zu dem brennenden Wahlkampfthema Verkehr hat sich Ehrhardt im Interview geäußert. Hier schwebt ihm eine einfache Lösung vor: Eine begrünte Kaiserstraße ohne Autos. Die große Fläche könnten die Mainzerinnen und Mainzer dann als Picknick-Meile nutzen. Als Alternative zum Autoverkehr schlägt Ehrhardt das wohl kostengünstige Verkehrsmittel vor. So könne man einfach zu Fuß gehen. Die neuen E-Roller in der Stadt seien dagegen Spielzeug und Quatsch. Das Projekt CityBahn befürwortet er dagegen. Vorher müsse aber mit Wiesbaden festgelegt werden, welche der beiden Landeshauptstädte überhaupt die bessere sei. Um das zu klären, schwebt ihm ein großer Mittelfinger am Mainzer Rheinufer vor, der einen Dialog zwischen den beiden Landeshauptstädten in Gang bringen soll. Die Menschen müssten miteinander reden. Ein gemeinsames Essen der beiden Oberbürgermeister reiche hier nicht aus.

Kein Pop-Up-Eventsore auf der Lu

Im Bereich Klima und Umwelt will der Kandidat der Partei DIE PARTEI zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. So möchte er in der ganzen Stadt Efeu pflanzen. Der würde nicht nur die Luft sauber halten, sondern auch ungeliebte Gebäude und Denkmäler langsam aber bestimmt zerstören. Und damit sind wir auch schon beim Thema Stadtentwicklung. Auch das kommt bei dem jüngsten der fünf Kandidaten nicht zu kurz. So hat er beispielsweise einen Alternativvorschlag für die Ludwigsstaße. Den geplanten Pop-Up-Eventstore, wie Ehrhardt das geplante Einkaufszentrum nennt, möchte er gerne verhindern und stattdessen auf dem Areal an der Lu ein großes Schwarzes Brett aufstellen. Hier könnten die Mainzerinnen und Mainzer dann Ihre Veranstaltungsplakate aufhängen. Immerhin sei es eine der großen Leistungen Eblings die Stadt zu einer Veranstaltungsstadt gemacht zu haben.

Wir haben allen Kandidaten eine Frage gestellt, bzw. sie gebeten einen Satz zu vervollständigen. So auch Martin Ehrhardt:

Im Mainz meiner Träume...

Quelle: ADAC