Sozialmedizinische Nachsorge für schwerkranke Kinder

Das Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin der Unimedizin Mainz bietet zusammen mit der Bärenherz Stiftung Wiesbaden sozialmedizinische Nachsorge für schwerkranke Kinder an

24.01.2020 | 17:01 Uhr

Wenn Kinder oder Frühchen schwer krank sind, ist das für die ganze Familie eine große Belastung. Eine besonders große Herausforderung ist die Nachsorge zu Hause nach langen Klinikaufenthalten. Kinder müssen oft Medikamente bekommen, zu Nachuntersuchungen gebracht werden und benötigen teilweise dauerhafte Umsorgung, wodurch sich der Alltag für die ganze Familie erschwert. Hinzu kommt noch das Papierchaos für Ämter und Krankenkassen. Doch das soll sich jetzt ändern.

Das Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin der Unimedizin Mainz kann jetzt nämlich mit der Unterstützung des Bärenherz Hospiz Wiesbaden eine sozialmedizinische Nachsorge anbieten. „Die sozialmedizinische Nachsorge von Bärenherz ergänzt (...) die bereits vorhandenen Angebote und schafft die Möglichkeit, auch zu Hause Hilfe und Unterstützung zu erhalten“, so der Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin Univ.-Prof. Dr. Fred Zepp. Bereits in der Klinik nehmen geschulte Pflegekräfte vom Nachsorge-Team von Bärenherz Kontakt mit Familien auf. So stehen bei der Entlassung den Eltern und Kindern direkt Pflegekräfte bei medizinischen Fragen und der Nachsorge zur Seite. Dazu zählt auch Organisatorisches. Sozialarbeiter*innen bringen zum Beispiel Papiere für die Eltern zu Ämtern und Krankenkassen.

v.l.n.r.: Reiner Neubauer (Geschäftsführer Bärenherz), Univ.-Prof. Dr. Fred Zepp (Direktor des Zentrums für Jugend-und Kinderklinik), Pia Oudille (Leitung des Bärenherz-Teams), Dr. Frank Kowalzik (Geschäftsführender Oberarzt), Filiz Kocatürk (Mutter) und Sabine Lindau (Krankenschwester)
v.l.n.r.: Reiner Neubauer (Geschäftsführer Bärenherz), Univ.-Prof. Dr. Fred Zepp (Direktor des Zentrums für Jugend-und Kinderklinik), Pia Oudille (Leitung des Bärenherz-Teams), Dr. Frank Kowalzik (Geschäftsführender Oberarzt), Filiz Kocatürk (Mutter) und Sabine Lindau (Krankenschwester)

Ziel der sozialmedizinischen Nachsorge ist es, die Familien so gut wie möglich zu entlasten und damit auch deren schwerstkranke Kinder: „Wir wollen Familien stark machen, die Herausforderungen des Alltags mit einem schwerstkranken Kind gut zu meistern“, sagt Pia Oudille, Leiterin und Krankschwester beim Bärenherz-Team. Sie hat bereits im letzten Jahr eine Mutter und ihr Kind über längere Zeit erfolgreich betreut. Univ.-Prof Dr. Fred Zepp ist begeistert vom Erfolg des Projektes, das Anfang 2019 in seine Probephase startete. Mittlerweile sei es gelungen, ein Sicherheitsnetz zwischen Kinderärzten und der Klinik zu weben, um die Familien aufzufangen.

Reiner Neubauer, Geschäftsführer von Bärenherz, erklärt: „Das [Projekt] ist eine wunderbare Ergänzung zu dem, was wir sowieso machen bei Bärenherz im Bereich der Kinderhospizarbeit. Jetzt eben nicht nur für lebensverkürzend erkrankte Kinder, sondern insgesamt für schwerstkranke Kinder. Das ist das Ziel der Bärenherz Stiftung für diese Kinder und Familien was zu tun und deswegen passt das prima zu dem, was wir wollen“. Deshalb wird das Projekt neben den Krankenkassen auch von der Bärenherz Stiftung finanziert. Das Angebot gilt in und um Wiesbaden und Mainz herum, aber auch Familien, die weiter weg wohnen, sollen die Möglichkeit bekommen in das Netzwerk von Ärzten und Kliniken eingebunden zu werden.

Quelle: ADAC