NGG warnt davor Arbeitsvorschriften in der Lebensmittelindustrie auszuhebeln

Durch die Corona-Pandemie arbeiten viele Beschäftigte in den Supermärkten am Limit.

01.04.2020 | 11:12 Uhr

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) warnt davor die Gesetze bezüglich der Arbeitszeiten in der Lebensmittelindustrie auszusetzen. Rund 1.300 Menschen arbeiten momentan in Mainz in den Supermärkten am Limit, um die Lebensmittelversorgung für Bürger*innnen während der Corona-Pandemie zu gewährleisten. „Überstunden und Extra-Schichten sind in der Lebensmittelindustrie schon seit Wochen an der Tagesordnung“, so Guido Noll, von der NGG-Region Darmstadt und Mainz. In der Lebensmittelindustrie gebe es derzeit keinerlei Versorgungsengpässe. Wenn Regale zeitweise leer sind, dann liege das an Problemen in der Logistik und vor Allem an Hamsterkäufen. Deshalb warnt die NGG davor, zu sehr in die Arbeitszeiten der Mitarbeiter einzugreifen: „Corona darf nicht dafür herhalten, die Höchstgrenzen bei der Arbeitszeit auszuhebeln“, so Noll. Die Betriebe sollen sich zum Schutz ihrer Mitarbeiter*innen dringend an das derzeit gültige Arbeitszeitgesetz halten: nicht mehr als zehn Stunden am Tag und nicht mehr als 60 Stunden pro Woche. Zudem sei es wichtig, dass die Firmen für nötige Schutzkleidung und den Sicherheitsabstand für die Mitarbeiter*innen sorgen. Die NGG rät Beschäftigten, die von Missachtung des Arbeitsgesetzes oder der Sicherheit betroffen sind, sich bei der Gewerkschaft oder dem Betriebsrat zu melden. Alle wichtigen Infos für Arbeitnehmer*innen findet Ihr nochmal hier zusammengefasst.

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Quelle: ADAC