Die Heiligen Drei Könige

Umzüge, Wasserweihen und Sternsinger - die Bräuche am 6. Januar

06.01.2020 | 06:00 Uhr

Heute ist der Tag der Heiligen Drei Könige - Caspar, Melchior und Balthasar. Sie haben damals den Weihnachtsstern entdeckt und wurden so nach Bethlehem zu Jesu Geburtsstätte geführt. Dort brachten sie dem Jesuskind Weihrauch, Myrrhe und Gold. Nach katholischem Brauch ist das Hochfest der Heiligen Drei Könige am 6. Januar das Fest der Erscheinung des Herrn, auch „Epiphanie“ (lat.: epiphanīa „Erscheinung“) genannt. Doch wie wird das eigentlich gefeiert?

In Italien fliegt laut Volksglauben in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar die Hexe „Befania“ von Haus zu Haus, um die Kinder zu beschenken oder zu bestrafen. Der Name "Befania" wird vom Wort „Epiphanias“ abgeleitet. Heutzutage gibt es in Italien auch jahrmarktähnliche Veranstaltungen für Kinder am 6. Januar. In Spanien und auf den kanarischen Inseln findet am Dreikönigstag die weihnachtliche Bescherung statt. Außerdem gibt es zu diesem Anlass auch große Umzüge, bei denen Einheimische sich als Heilige Drei Könige verkleiden und Süßigkeiten werfen. In vielen Ländern gibt es an diesem Tag außerdem den sogenannten Dreikönigskuchen zur Feier des Tages. In ländlichen Gegenden wird bereits seit dem 4. Jahrhundert sogenanntes Dreikönigswasser geweiht. Das soll an die Taufe Jesu im Jordan erinnern. In Dinkelsbühl werden traditionell am 6. Januar Dreiköngsreliquien aus der Dreikönigskapelle zum Münster St. Georg getragen.

Und dann gibt es natürlich noch, wie auch hier in Mainz, die Sternsinger. Diese Tradition geht auf den mitteralterlichen „Heischebrauch“ zurück, bei dem damals arme Menschen in kalten Jahreszeiten von Haus zu Haus zogen und Gaben erbaten. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde dieser Brauch wieder aufgenommen. Seitdem sind Sternsinger Kinder, die sich als die Heiligen Drei Könige verkleiden und umherziehen und denen, die ihnen Einlass gewähren, Lieder singen und Gedichte oder Gebete aufsagen. Danach schreiben sie mit Kreide die Buchstaben C+M+B und die jeweiligen Jahreszahlen an die Türrahmen, um das Haus zu segnen. Die drei Buchstaben werden, neben Casper, Melchior und Balthasar, auf den lateinischen Satz „Christus mansionem benedicat“, also „Christus segne (dieses) Haus“, zurückgeführt. Morgen sind dann auch im Kreis Mainz-Bingen wieder Sternsinger unterwegs.

Dass bei so einem schönen Hausbesuch aber auch mal was schiefgehen kann, das könnt Ihr Euch hier von unseren Mainzer Sternsingern mal anhören:

Quelle: ADAC