Archäologische Ausgrabungen beim Umbau der Mainzer Zitadelle

Im ,,Kommandantenbau“ der Mainzer Zitadelle wurden bei Sanierungen einige archäologische Funde entdeckt und ausgegraben. Die geplanten Umbauten müssen deshalb geändert werden.

11.05.2020 | 06:00 Uhr

Die Mainzer Zitadelle befindet sich eigentlich kurz vor dem Ende der Sanierungen. Das letzte Gebäude, das noch umgebaut und barrierefrei gemacht werden muss, der Kommandantenbau oder auch A-Gebäude genannt, wirft jetzt allerdings die Pläne nochmal um. Während der Arbeiten wurden da nämlich Überreste von Mauern und einen Raum, aus dem man in den Graben hineinschießen konnte, gefunden. Alles wurde sorgfältig aufbereitet und dokumentiert, sodass man nun mehr über die Geschichte des Kommandantenbaus und der Zitadelle herausfinden kann, so Landesarchäologin Dr. Marion Witteyer. Sie und viele andere Archäologinnen und Archäologen seien immer wieder gespannt, was eine Bodenöffnung zutage bringe, denn auf dem Zitadellengelände habe man aus der gesamten Stadtgeschichte immer mal wieder etwas angetroffen.

Durch die Funde musste allerdings der ursprüngliche Sanierungsplan geändert werden. Der Fahrstuhl, der genau an der Stelle der Ausgrabungen entstehen sollte, wird nun einige Meter weiter im Treppenhaus gebaut. Die Wendeltreppe, die sich gerade noch da befindet, wird abgerissen und weicht einer neuen, sichereren Treppe, die dann um den neu entstehenden gläsernen Fahrstuhl gebaut wird. Die Ausgrabungen werden von einer Glasplatte abgedeckt, damit künftige Besucher sie im geplanten Foyer anschauen können.

Weitere Neuerungen ist zum einen die neue Heizungsanlage, die hochmodern ist und neuesten energetischen Ansprüchen entsprechen soll. Außerdem sollen in allen Büros Glasfaserkabel und in einigen Räumen auch Beameranlagen installiert werden. Laut Marianne Grosse, unserer Bau- und Kulturdezernentin, wird der gesamte Umbau im Dezember beendet sein. Die Kosten beliefen sich im A-Gebäude auf 4,5 Millionen Euro.

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Quelle: ADAC