CatCalls of Mainz

Bei der Aktion „CatCalls of Mainz“ wird öffentliche Belästigung durch Kreideanschriebe im Mainzer Stadtbild sichtbar.

16.06.2020 | 09:54 Uhr

Das Projekt „CatCalls“ kämpft gegen sexuelle Belästigung in verschiedenen deutschen Städten und macht darauf aufmerksam, was Frauen und Männer teilweise auf der Straße erleben. Das Wort "Catcalling" ist ein englischer Ausdruck und steht für sexualisierte Belästigung in der Öffentlichkeit. In vielen Städten gibt es mittlerweile einen Instagram-Account, an den Frauen und Männer nach sexueller Belästigung ihre Geschichte zusenden können.

Beim feministischen Aktionstag in Mainz haben sich die Aktivistinnen gefunden, die "CatCalls of Mainz" gegründet haben. Das Team wächst mit dem Anstieg der Nachrichten, die sie auf Instagram bekommen. Die meisten erhalten die Aktivistinnen von jungen Frauen, die in der Öffentlichkeit im Mainzer Raum mit Pfiffen, Hupen, anzügliche Gesten oder verbalen Übergriffen belästigt wurden. Dann wird das "CatCall"-Team aktiv und schreibt mit bunter Kreide an den Orten des Geschehens, was dort passiert ist und versieht es mit dem Hashtag „stopptbelaestigung“ und verweist auf ihr Instagramprofil @catcallsofmainz.

Mit dem Projekt soll ein größeres Bewusstsein geschaffen und auch mehr Mut gemacht werden einzugreifen, wenn jemand belästigt wird. Es tue vielen Betroffenen außerdem gut, den Raum durch die Kreideanschriebe in gewisser Weise wieder zurück zu bekommen und damit auch das Selbstbewusstsein wieder zurück zu gewinnen, so Lea Scholz von "CatCalls of Mainz". Es könne zudem sehr bestärkend sein, eine Community von ebenfalls Betroffenen zu finden.

Unsichtbares sichtbar machen, Menschen wachrütteln und Betroffene unterstützen ist die Motivation. Obwohl es auch traurig ist, dass erst so etwas gebraucht wird, um Menschen auf öffentliche Belästigung aufmerksam zu machen und etwas zu ändern, ist es bewundernswert, was das Team von "CatCalls of Mainz" auf die Beine gestellt hat!

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Quelle: ADAC