Schockierende Szene am Hechtsheimer Tunnel

Der ANTENNE MAINZ-Hörer Torsten wird auf dem Heimweg am Dienstagnachmittag von der Schranke am Hechtsheimer Tunnel überrascht. Er muss ausweichen. Trotzdem wird sein Seitenspiegel von der Schranke abgeschlagen.

10.07.2020 | 10:54 Uhr

Die Schranken am Hechtsheimer Tunnel schließen sich, wenn die Brandmeldeanlage im Tunnel einen Alarm auslöst und soll so Schlimmeres verhindern. Am Dienstagnachmittag hat sie sich allerdings ohne rechtzeitige Vorwarnung einfach geschlossen und so beinahe einen schlimmen Unfall verursacht.

ANTENNE MAINZ-Hörer Torsten war der erste, der von der Schranke auf der A60 überrascht wurde. Er konnte zwar noch ausweichen, sein linker Seitenspiegel wurde allerdings dabei von der Schranke abgeschlagen. "Zum Glück konnte ich noch ausweichen und es hat nur mein Außenspiegel erwischt (...)", schreibt uns Torsten. Die Dashcams in seinem Auto haben das Geschehen aufgenommen.

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Die Aufnahme der hinteren Dashcam zeigt das gefährliche Ausweichmanöver des LKW auf der rechten und des PKW auf der linken Fahrspur, die beide auf die mittlere Spur ausweichen müssen. Wir haben mit der PKW-Fahrerin des gefährlichen Manövers Elena gesprochen, die immer noch unter Schock steht. Sie erklärt, dass sie nicht rechtzeitig durch die dafür vorgesehenen installierten Ampelanlagen gewarnt wurde:

"...die erste war schwarz, die zweite war schwarz und plötzlich fahr ich an der letzten Ampelanzeige durch, rechts neben mir war ein LKW (...). Und in dem Moment guck ich dann nochmal oben auf die Ampelanzeige, dann schaltet die auf Rot, dann auf 40 und der LKW rechts neben mir zieht auf einmal nach links und ich seh da nur noch eine Schranke. Ich zieh nach rechts, knall dem LKW fast in dieses Kühlaggregat rein (...) und dann flog da noch ein Außenspiegel durch die Gegend. Die Schranke hab ich voll abbekommen."

Der Neuwagen von Elena habe jetzt Risse in der Scheibe und eine Delle durch das Touchieren der Schranke. Der Wagen sei ihr aber egal. Es grenzt wirklich an ein Wunder, dass ihr und den anderen Beteiligten nichts Schlimmeres passiert ist.

Auf Anfrage hat der Landesbetrieb Mobilität uns erklärt, in welchen Schritten vor der Schließung der Schranke normalerweise gewarnt wird:

Zuerst einmal wird 200 bis 300 Meter vor dem Portal die Sperrung des Tunnels durch Gelbblinken einer Lichtzeichenanlage, den Hinweis auf die Verringerung der Geschwindigkeit auf 60km/h und den Hinweis eine Tunnelsperrung angekündigt. Im zweiten Schritt leuchten die Wechsellichtzeichenanlagen (WLZ) am Tunnelportal 5 Sekunden lang Dauergelb. Danach leuchten die WLZ am Tunnelportal rot und als letztes schwenken die Sperrschranken ein.

Bei einer Sperrung infolge eines Brands entfällt das gelbe Dauerleuchten der WLZ am Tunnelportal und die anderen Schritte beginnen sofort alle gleichzeitig.

Außerdem würde die Tunnelausstattung auf den "Richtlinien für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln (RABT)" basieren. Der Tunnel würde außerdem regelkonform betrieben und regelmäßg gewartet werden. "Die Technik der Linienbrandmeldekabel wurde durch den Einbau neuer Controller vor zwei Jahren auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Insofern bedarf es seitens des LBM auch keiner Überlegungen zu weiteren Überarbeitungen und Modifizierungen," so der LBM. Trotzdem: Der Landesbetrieb Mobilität nimmt den Vorfall zum Anlass, die Funktionsfähigkeit außerhalb des Wartungsturnus zu prüfen.

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Quelle: ADAC