Zeit für Winterreifen?

Tipps für den Reifenwechsel

04.10.2020 | 19:00 Uhr

Die Faustregel für den Reifenwechsel heißt zwar von O bis O, also von Oktober bis Ostern, aber natürlich hängt es vom Wetter ab, ob es Sinn macht, die Reifen zu wechseln oder nicht. Wie ist es richtig?

Nicht zu früh und nicht zu spät

Da ab Oktober die Wahrscheinlichkeit von schlechten Straßenverhältnissen, Nässe und Glätte steigt, besagt die Faustregel zwar von O bis O, aber natürlich kann das Wetter jedes Jahr anders aussehen. Zu früh sollte man seine Winterreifen nicht aufziehen, da es bei warmen Temperaturen und trockener Fahrbahn Nachteile beim Fahrverhalten geben kann, zum Beispiel einen längeren Bremsweg. Eine ganz konkrete gesetzlich vorgegebene Zeitspanne gibt es zwar nicht, aber wenn wir bei schlechten Witterungsverhältnisses mit Sommerreifen unterwegs sind, könnte im Falle eines Unfalls unsere Versicherung Schwierigkeiten machen.

Der ADAC rät deshalb, am besten jetzt einen Termin zum Reifenwechseln auszumachen, auch wenn wir das Gefühl haben, es ist noch nicht winterlich genug. Insbesondere, weil es gerade früh morgens oder in den Abendstunden nun deutlich kühler ist als tagsüber, sind Autofahrer so auf der sicheren Seite, um auch bei Nässe und Kälte gut gerüstet zu sein.

Profiltiefe checken

Vor dem Reifenwechsel ist es wichtig, die Reifen auf Beschädigungen zu überprüfen. Wenn Ihr Beulen, Risse oder ähnliches entdeckt, entsorgt den Reifen und fahrt nicht mehr damit. Genauso wichtig ist es, die Profiltiefe zu checken, damit Ihr genügend Gripp auf der Fahrbahn habt und nicht so schnell ins Schlittern geratet. Diese Gefahr wird oft unterschätzt, nach dem Motto: Ach, das geht ja noch. Gesetzlich vorgeschrieben ist eine Profiltiefe von 1,6 Milimetern, der ADAC empfiehlt allerdings den Reifen schon ab einer Profiltiefe von unter 4 mm auszutauschen, um sicheres und zuverlässiges Fahren zu gewährleisten. Ob das Profil noch in Ordnung ist (d.h. mind. 4 mm beträgt), könnt Ihr ganz einfach feststellen:Nehmt eine 2-Euro Münze und steckt sie in eine Vertiefung des Reifenprofils. Ist der silberen Rand der Münze noch sichtbar, schaut also auf der Vertiefung raus, ist das Profil zu weit runtergefahren und Ihr müsst den Reifen austauschen.

Nach ca. acht Jahren sollte man seine Reifen, unabhängig von der Profiltiefe entsorgen, da das Material verhärtet und der Reifen nach und nach seine guten Fahr- und Bremseigenschaften verliert.

Allwetterreifen

Allwetterreifen werden nur denjenigen empfohlen, die keine langen Strecken fahren, meist nur innerstädtisch unterwegs sind und die bei extremen Wetterverhältnissen mit Eis, Schnee und Glätte das Auto auch mal stehen lassen können. "Ein Ganzjahresreifen ist nie so gut, wie ein echter Sommerreifen im Sommer oder ein echter Winterreifen im Winter.", betont Johannes Boos vom ADAC.

Reifen richtig lagern

Durch eine falsche Lagerung kann sich die Lebenserwartung der Reifen um einiges verkürzen. Vor der Einlagerung lohnt es sich, den Reifendruck um 0,5 bar zu erhöhen, um dem Druckverlust vorzubeugen, der während der Lagerung entsteht. Wenn Ihr die Reifen abgezogen habt, sollten sie trocken, dunkel und kühl gelagert werden. Davor solltet Ihr kontrollieren, ob das Profil noch tief genug oder die Reifen beschädigt sind. Falls was, könnt Ihr Euch nämlich das Lagern sparen und sie direkt entsorgen. Sind die Reifen in Ordnung, kennzeichnet Ihr sie bspw. mit Kreide: VL (vorne links), HL (hinten links) etc. So könnt Ihr sie auch ggf. beim nächsten Aufziehen achsweise tauschen und das Profil nutzt sich gleichmäßiger ab (Also vorne links nach hinten links und vorne rechts kommt nach hinten rechts.). Reifen mit Felgen sollten liegend gestapelt, ohne Felgen aneinandergelehnt stehend untergebracht werden.

Quelle: ADAC