Projektfortschritt der digitalen Verkehrssteuerung in Wiesbaden

Damit man seine wertvolle Lebenszeit nicht im Stau verbringt, will die Landeshauptstadt mit innovativen Technologien die Mobilität nachhaltig verbessern.

01.07.2020 | 09:28 Uhr

Seit Dezember 2018 bis heute wurden in Wiesbaden bereits 164 der 227 Ampelanlagen umgerüstet. Das liegt an dem Projekt DIGI-V (Digitalisierung des Verkehrs), denn durch diese Neuerung wird die ganze Stadt Wiesbaden eine ganz neue Verkehrssteuerung bekommen.

Das neue System ist mobiler, smarter und sauberer! Denn das Projekt DIGI-V ist durch den Green City Masterplan „WI-Connect“ entstanden. Das Ziel der Digitalisierung des Verkehrs ist es, durch die ganzen neuen Erkennungsmöglichkeiten den Verkehr intelligent und umweltbewusst zu steuern. Dazu steht der Stadt 30 Millionen Euro zu Verfügung wobei 15 Millionen Euro der Fördergelder von der Bundesregierung kommen.

Zu den neuen Errungenschaften zählt eine Verkehrsleitzentrale, welche die ganzen Technischen Innovationen in Echtzeit überwachen und steuern kann. Das hat den Vorteil, dass die erfassten, analysierten und ausgewerteten Daten der Knotenpunkte die Fahrzeuge auf den Straßen effektiv und intelligent lenken können. Somit soll der Verkehr in Wiesbaden in Zukunft reduziert werden und auch Stau vermieden werden. Dazu gehören neben den 227 Ampeln die neue Technik eingebaut bekommen auch Energiesparende Signalgeber, Verkehrskameras, LED-Schilder (für Hinweise des Straßenverkehrs), Umwelt- und Wetterstationen sowie Road-Site-Units (Kommunikation zwischen Kraftfahrzeugen und Infrastrukturkomponenten).

Ein weitere Innovation sollen die geplanten und zum Teil schon umgesetzten Umweltspuren auf dem 1. Ring in Wiesbaden bringen, denn diese sollen die Verkehrs- und Schadstoffbelastung in der Innenstadt zurückschrauben. Außerdem möchte die Landeshauptstadt mehr bevorrechtigte Flächen für den Bus- und Radverkehr schaffen indem die Umweltspuren durchgängig markiert werden und die Verkehrssteuerung an allen wichtigen Knotenpunkten auf den neusten Stand gebracht werden . Das ganze soll noch bis Dezember 2020 fertiggestellt werden.

Verkehrsdezernent Andreas Kowol erklärt die Problematik: „Der 1. Ring ist von täglich 72.000 Fahrzeugen belastet. Das ist eine Dimension, die nicht mehr stadtverträglich ist. Unser Ziel ist eine doppelte Verlagerung: Vermeidbare Autofahrten innerhalb Wiesbadens möchten wir zum Teil auf den ÖPNV und den Radverkehr verlagern. Reiner Durchgangsverkehr, beispielsweise aus Taunusstein Richtung Mainz oder Frankfurt, wollen wir auf den 2. Ring oder auf die Bundesfernstraßen außerhalb Wiesbadens verlagern“.

Eine weitere Verbesserung der bereits realisierten Umweltspuren auf dem 1. Ring, hat besonders der Linienverkehr in Sachen Pünktlich und Komfort gespürt.

Die Leiterin des Tief- und Vermessungsamts Dr. Petra Beckefeld, betonte den hohen Komplexitätsgrad der Projekte: „Was wir hier tun ist agiles Projektmanagement in Reinform und für eine städtische Verwaltung eher ungewöhnlich, was die Geschwindigkeit der Umsetzung und die vernetzte Zusammenarbeit verschiedener Akteure betrifft. Deswegen danken das Tiefbau- und Vermessungsamt und das Verkehrsdezernat allen Institutionen, die so partnerschaftlich an diesem Projekt mitarbeiten. Im Einzelnen sind dies: das Amt für Statistik und Stadtforschung, das Rechtsamt, das Umweltamt und das Straßenverkehrsamt mit der Straßenverkehrsbehörde und der Kommunalen Verkehrspolizei, ESWE-Verkehr, das Land mit Hessen Mobil, das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG), der Datenschutzbeauftragte des Landes Hessen und natürlich das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur und unser enger Projektpartner Siemens.“

Quelle: ADAC