Wiesbaden: Gas- und Energiesparplan vorgestellt

Das Ziel sei es, mittelfristig bis zu 20 Prozent Energie einzusparen, heißt es von Seiten der Stadt.

22.08.2022 | 15:47 Uhr

Die Stadt Wiesbaden hat jetzt einen abgestuften Gas- und Energiesparplan für Stadtverbund vorgestellt. Mit dem Plan bereite sich die Stadt auf eine eventuelle Gas- und Energieknappheit im Herbst und Winter vor. Er enthält mehr als zwanzig Maßnahmen, bei denen es in den meisten Fällen zwei Umsetzungsstufen gibt. So werden in Hallenbädern zum Beispiel im ersten Schritt die Temperaturen gesenkt. Im Zweiten Schritt könnten die Bäder komplett geschlossen werden. Da die Entwicklung der Lage in den nächsten Monaten nicht absehbar ist, wurden keine harten Kriterien für den Übergang der Stufen festgelegt. So kann die Stadt flexibel auf die Entwicklungen reagieren. Der Leitgedanke der Stadt: Bei einer Energieverknappung leiste jede eingesparte Kilowattstunde Energie einen wertvollen Beitrag. Der Gas- und Energieplan wurde durch eine Ämterübergreifende Arbeitsgruppe unter Federführung des Hochbauamts erstellt und sieht wie folgt aus:

Raumtemperaturen: In städtischen Gebäuden wie Schulen, Sporthallen und Kulturellen Einrichtungen werden die Temperaturen ab Beginn der Heizperiode gesenkt. Wie viel Grad es genau sein werde, gebe wahrscheinlich der Bund vor. Für Arbeitsräume in öffentlichen Gebäuden sind 19 Grad für leichte und überwiegend sitzende Tätigkeiten angedacht. In Stufe 2 könnten bestimmte Einrichtungen geschlossen werden. In der Verwaltung wolle man dann weitere Möglichkeiten ergreifen, wie zum Beispiel eine flexibel nutzbare Home-Office-Regelung.

Beleuchtungen: Dankmäler und repräsentative Gebäude werden nicht mehr beleuchtet. Das Dimmen der Straßenlaternen wird von technischer Seite aus geprüft. Bäder: Bereits seit April hat der Bäderbetrieb mattiaqua die Wassertemperaturen in den Hallenbädern Kleinfeldchen, Mainzer Straße und Kostheim auf 26 Grad gesenkt. Eine weitere Absenkung für eine sportorientierte Nutzung sei möglich. Ausgenommen sind Kinder-- und Nichtschwimmerbecken. In der 2. Stufe könnten die Hallenbäder geschlossen werden. Für Freibäder wurden keine Maßnahmen beschlossen.

Lüftungsanlagen: Lüftungsanlagen sollen außer Betrieb genommen werden. Hier ist allerdings die Voraussetzung, dass es die Pandemiebedingungen und Hygienevorschriften zulassen. Das gilt vor allem für Kindergärten und Schulen. Auch einige Sporthallen könnten nicht genug über Fenster belüftet werden. Die Abschaltung sei aktuell bis zu Beginn der Heizperiode geplant.

Warmwasser: Die Wasserwärmungsanlagen in öffentlichen Gebäuden, wie zum Beispiel Durchlauferhitzer, sollen abgeschaltet werden. Auch hier gibt es einige Ausnahmen. Voraussetzung ist zum Einen, dass es mit der Trinkwasserhygiene vereinbar ist. Zum Anderen sind medizinische und Pflegeeinrichtungen, sowie Kitas und Einrichtungen, bei denen die Bereitstellung von warmem Trinkwasser für Nutzung oder Betrieb erforderlich sind ausgenommen.

Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende appelliert an Alle auch im eigenen Bereich Energie zu sparen. Man müsse als Gesellschaft erneut zusammenrücken, denn ohne Komfortverzicht werde es nicht gehen, so Mende. Tipps und Tricks zum Energiesparen gibt es bei Energieberatung, der Verbraucherzentrale, beim Umweltamt, im Umweltladen, bei ESWE Versorgung und bei vielen weiteren Stellen.

Quelle: ADAC