Zuwachsrate von Coronavirus-Infizierten fast halbiert

Deutlicher Effekt der Maßnahmen zur Reduzierung sozialer Kontakte hilf

26.03.2020 | 12:32 Uhr

Seit letzter Woche Freitag hat sich die Zuwachsrate der Coronavirus-Infizierten in Deutschland fast halbiert. Das haben Wirtschaftswissenschaftler der Johannes Gutenberg Universität Mainz und der Uni Regensburg berechnet. Demnach betrug die Zuwachsrate von letzten Freitag bis gestern durchschnittlich 14 % pro Tag. Davor lag sie bei durchschnittlich 27%. Die Wissenschaftler arbeiteten für diese Berechnung mit einer statistischen Methode, die üblicherweise in der Arbeitsmarktforschung benutzt wird und griffen dabei auf die veröffentlichten Zahlen der Johns-Hopkins-Universität aus den USA zurück.

Den Grund für den Rückgang sehen die Forscher in den umfangreichen Maßnahmen von Bund und Ländern zur Reduzierung sozialer Kontakte. Auch eine Zuwachsrate von 14% sei ein Grund zur Sorge. Aber die Eindämmungsmaßnahmen hätten offenbar den Fortgang der Corona-Epidemie bereits deutlich verlangsamt und es sei möglich, dass man in den kommenden Tagen weitere Auswirkungen sehen würde, so der Volkswirtschaftler Prof. Dr. Klaus Wälde, der für die JGU an der statistischen Auswertung beteiligt war.

Einem Bund-Länder-Beschluss vom 13. März finden unter anderem keine Bundesligaspiele mehr statt und seit dem 16. März sind Schulen und Kindergärten geschlossen. Nach Verzögerungen durch die Inkubationszeit sowie die Dauer bis zum Gang zum Arzt und die Übermittlung eventueller Testergebnisse zeigen sich nun laut Wälde Ergebnisse dieser Maßnahmen.

Quelle: ADAC