Neue Studie zu Essstörungen

Neuer Therapieansatz wird erforscht

23.02.2021 | 06:19 Uhr

Pandemiebedingt fallen momentan feste Alltagsstrukturen mehr oder weniger weg. Für viele – insbesondere Kinder und Jugendliche - kann die fehlende Struktur im Alltag fatale Folgen haben, sodass sie diese mit einem zwanghaften Kontrollverhalten über den eigenen Körper kompensieren. Das kann dann schnell zu einer ernstzunehmenden Essstörung führen.

Die Universitätsmedizin Mainz will die Behandlungsangebote für Jugendliche, die an einer Essstörung wie Binge-Eating oder Bulimia Nervosa leiden, verbessern. Deshalb führen Experten der Universitätsmedizin Mainz in zusammen mit der LWL-Universitätsklinik Hamm jetzt eine Studie zu einem neuen „erlebnisorientierten“ Therapieansatz durch.

Bei der Binge-Eating-Störung und der Bulimia nervosa nehmen Betroffene unkontrolliert viel Nahrung zu sich und können ihr Verhalten nicht kontrollieren. Um nicht zuzunehmen, ergreifen Patienten bei der Bulimia nervosa nach ihren Fressattacken dann zu Gegenmaßnahmen: erbrechen absichtlich, treiben exzessiv Sport, oder benutzen Abführmittel. Beim Binge-Eating tritt das nicht auf, was zu einer extremen Gewichtszunahme führt.

Bei diesem neuen „erlebnisorientierten“ Ansatz werden Betroffene direkt mit bestimmten Nahrungsmitteln konfrontiert, um zu lernen ihr Impulverhalten besser kontrollieren zu können.

Bei Interesse an der Studie können sich weibliche Jugendliche und ihre Eltern bei der Studienleiterin Dipl.-Psych. Hanna Preuss-van Viersen von der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz melden. Sie steht montags bis donnerstags, von 7.00 bis 12.00 Uhr unter der Telefonnummer 06131/17 32 81 sowie per E-Mail unter exieat@unimedizin-mainz.de für Fragen und Anmeldungen zur Verfügung.

Quelle: ADAC