JGU schreibt offenen Brief an Landesregierung

Der neue Zukunftsvertrag "Studium und Lehre" muss sowohl Studienplatzkapazität als auch Qualität des Studiums erhalten können

28.11.2019 | 14:39 Uhr

Die JGU Mainz fordert in einem offenen Brief an die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, einen transparenten Entscheidungsprozess bezüglich der Umsetzung des Zukunftsvertrages über Fördermittel für die Hochschulen.

Bisher gab es den Hochschulpakt sowie den Qualitätspakt Lehre, die Anfang 2021 vom Zukunftsvertrag abgelöst werden sollen. In diesem gibt der Bund dem Land Rheinland-Pfalz 70 Millionen Euro für die Hochschulen. Zu diesen soll das Land weitere 70 Millionen Euro beisteuern. Von der Gesamtsumme würde die JGU circa 21 Millionen Euro erhalten. Das Ministerium will jetzt aber schon eingegangene Verpflichtungen an die Hochschulen in RLP dem Landesanteil anrechnen. Konkret würden das circa 40 Millionen Euro weniger im Landesanteil und für die Hochschulen in RLP sein.

„Unter diesen Umständen würde die Summe nicht reichen", so Andreas Frings, Studienmanager im Historischen Seminar und Initiator des offenen Briefes. Die 400 befristeten Beschäftigten der JGU Mainz haben jetzt Sorge um ihre Weiterbeschäftigung. Deren Stellen würden durch den alten Hochschulpakt nur bis 2020 gefördert werden, so Frings. Und auch die unbefristeten Mitarbeiter*innen wären davon betroffen, denn die seien auf die Unterstützung der zahllosen Kolleginnen und Kollegen angewiesen. Besonders auf die Qualität des Studiums und die Attraktivität der JGU würde sich mangelnde finanzielle Förderung negativ auswirken. Zudem stellen die Gebiete der Digitalisierung, Diversitätsorientierung und Internationalisierung eine immer größere finanzielle Herausforderung dar.

"Letztlich wird sich das schnell und gravierend nicht nur auf die JGU, sondern auf den gesamten Hochschulstandort Rheinland-Pfalz negativ auswirken, der, wie die seit 2015 negative Wanderbilanz der Hochschulzugangsberechtigten des Landes Rheinland-Pfalz eindeutig zeigt, im Wettbewerb der Länder um gute und die besten Studierenden bereits jetzt ins Hintertreffen geraten ist." (Offener Brief an die Ministerpräsidentin RLP Malu Dreyer)

Man sei also sehr verwundert, dass der Minister für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur, Herr Prof. Dr. Wolf, im Rahmen einer Veranstaltung an der JGU erklärte, dass der Zukunftsvertrag ausschließlich der Erhaltung von Studienplätzen diene. Damit würde nicht nur das erfolgreiche Projekt „LOB – Lehren, Organisieren, Beraten“ wegfallen, sondern auch die Stellen der befristeten Beschäftigten auf der Kippe stehen. Deshalb fordern die Beschäftigten der JGU abschließend in dem offenen Brief, dass das Ministerium den Interessen der Hochschulen gerecht werden soll und auch befristeten Mitarbeiter*innen eine dauerhafte Perspektive in ihren Hochschulen geben muss.

Quelle: ADAC