Integrationskurse an der Volkshochschule Mainz laufen wieder an

Wegen strikten Vorschriften des Bundesamtes für Migration war die Volkshochschule vier Monate für Integrationskurse geschlossen.

16.07.2020 | 11:40 Uhr

Schulen, Kindergärten und auch die Volkshochschule Mainz musste ihre Türen ab dem 16. März komplett schließen. Die Schule am Karmeliterplatz musste unter anderem auch die geförderten Sprachkurse für Migranten wegen Corona unterbrechen. Nach vier Monaten sollen die Kurse jetzt aber wieder anlaufen.

„Wir sind Auftragnehmer dieser Integrationskurse und arbeiten im Auftrag vom BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge)", erklärt VHS-Direktor Christian Rausch. Alle Volkshochschulen in Deutschland müssen sich auf die geförderten Kurse bewerben und bekommen dann eine Zulassung. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gibt auch feste Konditionen vor, zum Beispiel die Lernmaterialien, die Klassengröße, das zu zahlende Honorar für die Lehrkräfte und auch das Geld, das pro Kursteilnehmer vom BAMF gezahlt wird.

Problematisch war besonders die lange Wartezeit bis ein neues Trägerrundschreiben vom BAMF herausgegeben wurde, das die neuen Regeln für den weiteren Unterricht vorgeben sollte. Das Schreiben liegt nun seit Juli vor, es wird aber noch dauern bis die Kurse wieder endgültig aufgenommen werden können. Klarheit wird es dann am 4. August geben. Dann wird entschieden wie viele Kursteilnehmer aufgenommen werden können.

Auch Oberbürgermeister Michael Ebling bedauert die Verzögerungen: „Das BAMF hat keine gute Rolle gespielt, sondern das Fortführen der Arbeit in der VHS erschwert”. Aber nicht nur die Migranten leiden unter dieser Verzögerung sondern auch die Dozenten der Klassen. Denn ohne Kurse, kein Geld für die Lehrkräfte. Doch Dank eigener Mittel der Volkshochschule und auch einiger Zuschüsse der Stadt Mainz kamen rund 80.000 Euro zusammen, sowie fast 200.000 Euro durch das Sozialdienst-Einsatzgesetz. Dieses wurde unter den 44 Kurstleitern als Ausgleich für den Ausfall des Gehalts der vergangenen Monate ausgeschüttet.

Durch die noch geltenden Abstandsregeln sind die Klassenräume zu klein, um die normale Kursteilnehmeranzahl unterzubringen. Deshalb werden die Kursleiter mehr Klassen betreuen müssen. Die stellvertretende Volkshochschulen Direktorin Gundel Schliephake nennt dieses Konzept „Split-Teaching“. Trotzdem zahlt die BAMPF weiterhin nur eine Lehrkraft pro Klasse. Die Wiederaufnahme würde schwer werde, da alles muss neu geplant werden müsse, so Schliephake. Die alten Kursteilnehmer würden vorher auf ihren individuellen Stand getestet werden und eventuell müsse man nochmal von vorne beginnen.

Quelle: ADAC