Immer mehr Mainzer*innen brauchen Zweitjobs

Immer mehr Menschen sind auf ein Nebeneinkommen angewiesen. Viele von ihnen arbeiten nach Feierabend in der Gastronomie.

21.02.2020 | 08:20 Uhr

Rund 10.800 Mainzer haben neben ihrer regulären Stelle noch einen Minijob. Damit ist die Zahl der Mainzer*innen mit Zweitjob in den letzten zehn Jahren um 66 Prozent gestiegen. Darüber hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten informiert. Zweitjobs in Mainzer Restaurants, Gaststätten und Hotels sind mit knapp 1.600 Zweitjobbern im Juni 2019 besonders verbreitet.

Im Schatten des Booms der vergangenen Jahre seien viele sozialversicherungspflichtige Stellen entstanden, die oft kaum zum Leben reichen, so Guido Noll von der NGG. Damit sei der Arbeitsmarkt in eine Schieflage geraten. Bäcker*innen und Gastronomen würden sich allerdings nur selbst mit den Minijobbern schaden. Fachkräfte würde man nämlich nur mit höheren Löhnen bekommen. Die Arbeitgeber müssten sich auch mehr um Nachwuchs kümmern. Die Zunahme der Zweitjobs sei auch das Ergebnis einer verfehlten Arbeitsmarktpolitik der Nullerjahre. „Mit einer Reform könnte die Bundesregierung Minijobs voll in die Sozialversicherung einbeziehen. Allerdings sollten die Arbeitgeber den größten Teil der Beiträge zahlen. Das macht reguläre Stellen attraktiver und verschafft den Minijobbern heute eine bessere Absicherung“, so Noll.

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Quelle: ADAC