Corona- Herbststrategie

Corona-Test- und Lüftungsstrategien für die Schulen, aber auch die Impfstrategie spielen bei der Strategie eine zentrale Rolle.

13.07.2021 | 15:38 Uhr

Ein sicherer Schulstart, eine Ausweitung der Impfkapazität und eine Erweiterung der Informationskampagne sind die zentralen Ergebnisse der Corona Herbststrategie. Darüber haben Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Bildungsministerin Stefanie Hubig und Gesundheitsminister Clemens Hoch am Nachmittag informiert. Beim Impfen sei ein Wendepunkt erreicht und ab August auch genügend Impfstoff vorhanden, so Dreyer. Ein sogenannetes Impfen to go soll es ab August auch geben. Als Beispiel dazu nannte die Ministerpräsidentin den Einsatz von Impfbussen und Sonderimpfaktionen. Damit sei zusätzlich bereits für junge Menschen ein unbürokratischer Zugang zur Schutzimpfung geschaffen worden sein. Ministerpräsidentin Malu Dreyer appellierte an alle, „die sich impfen lassen können: Tun Sie‘s auch für die Kinder und für alle, die sich nicht impfen lassen können“. Zusätzlich hat das Land Rheinland-Pfalz auch Radiokampagnen in verschiedenen Sprachen gestartet.

Ein weiterer Schwerpunkt der Corona Herbststrategie ist der sichere Schulbetrieb nach den Sommerferien. Das Ziel sei ein Schulstart mit voller Präsenz, weshalb die Landesregierung weitere Maßnahmen beschlossen hat, so Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig. Insgesamt 18 Millionen Euro werden für die Raumlufthygiene in den Schulen bereitgestellt. Diese Maßnahmen können zum Beispiel der Umbau von Fenstern, die Anschaffung von CO²-Messgeräten, der Einbau von ventilatorgestützten Zu- und Abluftsystemen oder mobile Luftreinigungsanlagen in Räumen sein. Ein zusätzlicher Stützpfeiler für die Schulen ist die Teststrategie für den Herbst. Diese wurde erweitert und verschärft. Zwei Mal pro Woche werden die Schülerinnen und Schüler bis zum 10. September 2021 weiter getestet. Danach greift dann ein anlassbezogenes Testkonzept. Das sieht vor, bei konkret auftretenden Infektionen zu testen. Wenn allerdings die regionale Inzidenz einen Schwellenwert überschreitet, kann auch ohne Anlass getestet werden. Ob nach den Sommerferien in diesen Präventionswochen weiterhin Maskenpflicht gilt, wird von den Schulen rechtzeitig kommuniziert.

Auch die Hochschulen sehen ein Licht am Ende des Tunnels. Ab dem Herbst können diese wieder mit Präsenzbetrieb planen. Ausgangspunkt für eine Öffnung wird auch hier die 3 G Regel. So werden dann für Geimpfte, Genesene oder Getestete Präsenzveranstaltungen möglich sein. Dazu wurde an sechs Hochschulstandorten eine Impfaktion durchgeführt. Eine hohe Impfquote unter den Studierenden sei der einfachste Weg zur Normalität an den Hochschulen, so Wissenschafts- und Gesundheitsminister Clemens Hoch.

Zusätzlich gab es auch noch ein Update zum Impfstatus. Derzeit befinden sich noch rund 8.000 Menschen im Wartepool für eine Impfung. Diese werden bis Ende Juli einen Termin erhalten. Bisher haben 2,2, Millionen Bürgerinnen und Bürger in RLP ihre Erstimpfung erhalten. Das Land wird die Impfzentren grundsätzlich zum 30. September schließen. Dabei bleiben dann neun Impfzentren in einem Bereitschaftsdienst. Ab morgen wird ein Ampel-System und eine freie Wahl des Impfzentrums eingeführt. Das soll für alle Impfwilligen ein flexibles Angebot schaffen. Eine dritte Impfung wird nach den aktuellen Erkenntnissen höchstens für die Gruppe der über 80-Jährigen notwendig sein. Insofern eine Auffrischungsimpfung von Nöten ist, kann diese durch die gute Struktur der niedergelassenen Ärzte und durch den Einsatz der mobilen Impfteams gewährleistet werden.

Außerdem wird gerade bundesweit über eine neue Warnstufe diskutiert, weil die Inzidenz nicht mehr als ausreichend angesehen wird. Dazu sollen künftig vermutlich Krankenhausdaten mit einbezogen werden.

Quelle: ADAC