Alles, was Ihr zum Thema CBD wissen müsst

CBD wird aus Hanf extrahiert. Aber wird man davon auch „high“? Und wie legal ist es wirklich?

06.10.2020 | 15:08 Uhr

Der Trend von CBD-Produkten in Deutschland verbreitet sich immer mehr. Mittlerweile kann man auch schon in Mainz CBD-Produkte kaufen. Meistens sind es Öle, es gibt aber auch CBD-Blüten, die verkauft werden dürfen. Trotzdem gibt es noch einige offene Fragen zu dem Thema. Deshalb haben wir mit dem jungen Unternehmer Jakob Malkmus gesprochen. Er eröffnet- zusammen mit Freunden und Familie- am 10. Oktober sein Geschäft "Malkmus Holistic" auf der Lu, in dem man unter anderem auch CBD-Produkte kaufen kann.

Was ist eigentlich CBD?

CBD steht für Cannabidiol und ist ein Cannabinoid, ein Inhaltstoff aus der Hanfpflanze. Unser Körper hat in allen Zellen Cannabinoid-Rezeptoren, weil wir selbst auch ein Cannabinoid-System haben. Das heißt, wir produzieren selbst auch Cannabinoide in unserem Körper und die steuern alle möglichen Prozesse. Nun können wir aber auch von außen Cannabinoide zuführen, die auch bestimmte Schalter in unserem Körper betätigen. Und so ist eben auch CBD eins davon, welches natürlich in der Hanfpflanze vorkommt. Nicht zu verwechseln mit dem berühmten THC, welches auch ein Cannabinoid ist, aber psychoaktiv wirkt, d.h. auch unseren Gedankenfluss maßgeblich verändert, wohingegen CBD sich nur ein bisschen beruhigend und dämpfend auf das Nervensystem auswirkt.

Ist CBD legal?

Die Sache ist so, dass es eine Art Grenzwert gibt. Man kann sich CBD-Gras verglichen mit dem normalen Coffee-Shop-Gras so ein bisschen wie alkoholfreies Bier vorstellen. Nun gibt es einen Grenzwert, den diese CBD-Produkte nicht überschreiten dürfen von 0,2 Prozent THC. Das ist wie, als dürfte ein alkoholfreies Bier nicht mehr als einen halben Prozent Alkohol haben. Alles, was diesen Grenzwert übersteigt, ist auf jeden Fall illegal. Weiter geht es dann aber auch, dass man CBD-Blüten nur als Räucherwerk verwenden darf. Wir verkaufen es nur als Räucherwerk, das heißt man benutzt zu Hause wie Weihrauch oder Räucherstäbchen. Durch das Aroma der Blüten bewirkt das dann auch eine Art Entspannung. Man darf es aber nicht rauchen, das ist dann nämlich wieder verboten.

Schmerztablette oder CBD-Öl?

Die Schmerztablette hat eine placebo-kontrollierte Doppelblind-Studie hinter sich, eine Zulassung für ein Arzneimittel, die nicht so einfach zu bekommen ist. Das ist eine Geschichte. Ein CBD-Öl hat einfach gerade nur extrem viele Erfahrungsberichte hinter sich. Einfach nur hunderttausende Menschen, die sagen „Hey, das hat mir unglaublich geholfen“. Die Schmerztablette kommt aus einer großen Industrieanlage, die wird hergestellt mit viel Verpackung und viel Chemie. CBD ist im besten Fall ein Pflanzenextrakt in Pflanzenöl gelöst und ist damit relativ natürlich, das sind so die großen Unterschiede. Was jeder am Ende zu sich nimmt, das ist natürlich jedem selbst überlassen!

Darf ich noch Auto fahren, wenn ich CBD-Öl einnehme?

Man darf noch Auto fahren. Wir hatten tatsächlich schon einige Kunden, die angehalten wurden, sowohl nachdem sie zuhause ein paar von den Blüten verräuchert hatten in der Schale, als auch nach CBD-Öl-Tropfen. Der Grenzwert liegt hier bei 0,1 Nanogramm pro Liter Blut an THC und um den zu erreichen, müsste man einige hundert Gramm von den Blüten mit geschlossenen Fenstern verräuchern oder zwei bis drei Flaschen Öl auf einmal leer trinken.

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Quelle: ADAC