Mende, Kilian und Ebling geschlossen für CityBahn

Eine einmalige Chance für die gesamte Region

20.08.2020 | 11:15 Uhr

Die CityBahn, die Diskussion ist beinahe so alt wie die Technologie selbst. Dieses Jahr ist es so weit: Am 01. November haben die Wiesbadener*innen die Wahl CityBahn - ja oder nein. Wobei so leicht ist es nicht, die Frage lautet: „Soll der Verkehr in Wiesbaden, zur Vermeidung von Staus und weiteren Verkehrsbeschränkungen für den Autoverkehr, durch eine leistungsfähige Straßenbahn (City-Bahn) von Mainz kommend über die Wiesbadener Innenstadt bis Bad Schwalbach weiterentwickelt werden, um Verkehrszuwächse aufzufangen und Umweltbelastungen (Luftverschmutzung, Lärmbelastung) zu verringern?“ In der detaillierten Fragestellung spiegelt sich wider, dass der Weg hin zum Bürgerentscheid nicht einfach war.

Am 19. August haben sich die Oberbürgermeister von Mainz, Michael Ebling, und Wiesbaden, Gerd-Uwe Mende, gemeinsam mit Frank Kilian, dem Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises deutlich für die CityBahn positioniert. Die CityBahn sei ein Jahrhundertprojekt und eine Chance für eine menschengerechtere Stadt und ein notwendiger Bestandteil der Lösung unserer unbestreitbaren Verkehrsprobleme bekennt sich Gert-Uwe Mende klar zum Projekt.

„Die Alternativen waren noch nie so gut untersucht wie jetzt. Alle anderen Varianten, wie beispielsweise eine Seilbahn mit Gondeln, sind signifikant schlechter als die CityBahn“ so Mende. Die Strecke soll von Bad Schwalbach über Taunusstein, Wiesbaden an der Ringkirche vorbei über den 1. Ring zum Hauptbahnhof nach Biebrich, Amöneburg, dann über die Theodor-Heuss-Brücke nach Mainz bis zum Hauptbahnhof verlaufen und dort mit der Mainzelbahn verknüpft werden.

Von der Bahn profitiert die ganze Wiesbadener Stadtgesellschaft, aber auch die Nachbarn aus dem Rheingau-Taunus-Kreis und aus Mainz mit Barrierefreiheit, Komfort Zuverlässigkeit und einer größeren Kapazität als Busse, denn diese stoßen schon länger an ihre Grenzen.

Zudem werden die Luftqualität und Verkehrsinfrastruktur verbessert und damit auch die Lebensqualität gesteigert. Es ergeben sich „ungeahnte Möglichkeiten“ durch die CityBahn und auch durch Projekte, Geschäfte, die sich entlang der Strecke etablieren werden, diesen Ausblick gibt Frank Kilian. Bedenken wie das Fällen von Bäumen beispielsweise auf der Biebricher Allee wurden bei der Planung von Beginn an ausgeschlossen. Es gibt Stimmen, die eine Verschlechterung des Stadtbilds befürchten, dabei muss man die Frage stellen, ob der Status quo ein schöneres Bild bietet. „Diese Stadt ist historisch gesehen nie für diese Menschen-und Automengen gebaut worden, deswegen glaube ich, ist die CityBahn ein Rückgrat für einen modernen ÖPNV.“ Eine Straßenbahn haben viele der Häuser allerdings zu Gesicht bekommen, denn von 1875 bis 1955 gab es in Wiesbaden ein Straßenbahnnetz. Da die Straßenbahn durch den Krieg große Schäden hatte, beschlossen Mainz und Wiesbaden, nachdem die Sanierungskosten auf 7,5 Millionen Mark geschätzt wurden, die Linien einzustellen.

Wenn der Bürgerentscheid gegen die CityBahn entschieden wird, ist das Projekt tot und würde die Stadt für lange Zeit zurückwerfen, so Mende.

Für alle Bürger*innen gibt es jetzt auch wieder die Chance, sich mithilfe der DialogBox, die am Wiesbadener Hauptbahnhof installiert wurde, zu informieren.

Quelle: ADAC