Warum wir "Allerheiligen" feiern

Was steckt eigentlich hinter dem Feiertag?

31.10.2019 | 11:45 Uhr

Heute feiern wir in Rheinland-Pfalz "Allerheiligen". Auch andere besonders katholische Bundesländer teilen diesen Feiertag mit uns. Doch was steckt eigentlich dahinter?

Bereits im vierten Jahrhundert gab es einen „Herrentag aller Heiligen“ in Antiochien, ursprünglich am Sonntag nach Pfingsten. Wegen der Christenverfolgung war die Anzahl der Märtyrer damals rasant gestiegen. Deshalb wurde ein Tag festgelegt, an dem man allen Heiligen und verstorbenen Märtyrern gedachte. Papst Gregor der III. war es dann, der im achten Jahrhundert den 1. November als den "Tag der Allerheiligen" festmachte. Ursprünglich war einen Tag später, also am 2. November, der "Allerseelentag", an dem die katholische Kirche allen Hinterbliebenen, die sich noch im Fegefeuer befanden, gedachte. Aus pragmatischen Gründen fallen die beiden Gedenktage mittlerweile auf den 1. November zusammen. Traditionell werden an "Allerheiligen" die Gräber auf den Friedhöfen geschmückt und Kerzen für Verstorbene angezündet. Eine weitere Tradition ist das Anzünden von kegelförmigen bunten Kerzen, den Mainzer Newwelingen.

Zwei Mainzer Newwelings
Zwei Mainzer Newwelings ( )

Die Newwelinge gibt es schon seit dem 14. Jahrhundert. Newwelinge werden aus hauchdünnen Wachsschnüren gemacht, die um einen Holzkegel, der danach entfernt wird, gewickelt werden. Traditionell zieht man die Newwelinge wieder auseinander, sodass man nur noch lange Wachsfäden hat. Die wickelt man dann um einen Stock, der dann als Fackel beim Gang über den Friedhof genutzt werden kann. Der Begriff "Newweling" kommt übrigens sehr vom Wort „Nebel“, also passend zum nebligen November. Die Newwelinge werden nur hier bei uns in Mainz hergestellt und sind daher eine echte Rarität. Warum sie so bunt sind und woher sie ihre Form haben ist unbekannt; schön sehen sie auf jeden Fall aus! Wir wünschen allen Rheinland-Pfälzern einen schönen Feiertag!

Quelle: ADAC