BKA hofft auf Hinweise im Fall Maddie

Deutscher steht Mordverdacht - Bundeskriminalamt in Wiesbaden ermittelt

04.06.2020 | 11:11 Uhr

Ein Vermisstenfall, der weltweit für Schlagzeilen gesorgt hat, könnte möglicherweise schon bald aufgeklärt werden. Das Schicksal der kleinen Madeleine McCann – auch Maddie – genannt bewegt seit mehr als 13 Jahren viele Menschen über Landesgrenzen hinweg. Eventuell könnte in dem Fall aber schon bald eine überraschende Wende bevorstehen, denn wie das Bundeskriminalamt in Wiesbaden mitteilt, ist ein Deutscher – mehrfach vorbestrafter Sexualstraftäter – unter Mordverdacht.

Beschuldigter sitzt aktuell in Haft

Die damals dreijährige Maddie war am 3. Mai 2007 aus einer Appartementanlage im portugiesischen Praia da Luz verschwunden. Die Eltern waren zu dieser Zeit in einem nahe gelegenen Restaurant essen. Die Ermittler waren von einer Entführung ausgegangen. Zeitweise standen auch die Eltern selbst unter Verdacht. Der Fall war am Abend auch Thema in der ZDF-Sendung «Aktenzeichen XY... ungelöst». Jetzt setzen die Ermittler des BKA in Wiesbaden auf Hinweise aus der Bevölkerung.

Erste Hinweise nach Aufruf in Fernsehsendung

Nach BKA-Angaben hatte der Verdächtige zwischen 1995 und 2007 regelmäßig an der Algarve gelebt, unter anderem für einige Jahre in einem Haus zwischen Lagos und Praia da Luz. Hier war auch das Mädchen verschwunden. Bereits nach einer Sendung von «Aktenzeichen XY... ungelöst» aus dem Jahr 2013 seien Hinweise auf den Deutschen eingegangen, sagte Christian Hoppe vom BKA am Mittwochabend. Damals reichten die Informationen aber nicht für Ermittlungen oder eine Festnahme aus. Es gab viele Indizien, der entscheidende Beweis fehle aber noch. Die Ermittlungen führten jedoch zu der Annahme, dass das Mädchen einem Tötungsdelikt zum Opfer gefallen ist.

Auto könnte Hinweise liefern

Wie Scotland Yard am Mittwochabend mitteilte, trug der Mann zur Tatzeit kurzes, blondes Haar und war etwa 1,80 Meter groß. Besonderes Augenmerk lenkten die britischen Ermittler auf zwei Fahrzeuge und zwei Telefonnummern, die der Verdächtige benutzt haben soll. Es geht um einen Caravan vom Typ VW T3 Westfalia mit portugiesischem Nummernschild, in dem der Mann zeitweise gewohnt haben soll, und einen Jaguar, Model XJR 6, mit einem deutschen Kennzeichen. Am Tag nach Maddies Verschwinden sei der Jaguar auf einen neuen Halter umgemeldet worden.

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Quelle: ADAC